Für meine Sternchen Carmen Destiny und Paul Dominik

Trigger Fehlgeburt 




Fehlgeburt - jetzt habe auch ich zwei Sternchen **


Ich dachte nie, dass ich das mal sagen müsste, aber leider ist es nun tatsächlich so, dass dieser Satz auch auf mich zutrifft - und natürlich auch auf meinen Mann, auch wenn viele das eben oft vergessen dass die Männer ja nun auch ihre Kinder verloren haben. Natürlich ist es für den Mann noch etwas anderes als für uns, zumindest ist es bei uns so dass es für meinen Mann noch etwas anderes ist als für mich. Dennoch darf man eben auch die Väter nicht vergessen. 

Unsere Familienplanung war mit unserem Jüngsten (mittlerweile 3) eigentlich abgeschlossen. Ich habe immer gesagt mit höchstens 35 Jahren bekomme ich das letzte Kind und so war es aus. Heute bin ich bereits 39, als ich die Fehlgeburt hatte war ich noch 38 Jahre. Ein absolutes No-Go also eigentlich für mich, ich habe immer gesagt wenn ich doch wider Erwarten jemals nochmal schwanger werden sollte würde ich abtreiben, das könnte ich total easy. Ja, große Sprüche, alles klar. Heute weiß ich nicht wie ich jemals so darüber reden konnte als ob das etwas leichtes wäre. Ich entschuldige mich hiermit bei allen, die ich damit unbewusst verletzt habe. 

Nun, als ich die ersten Symptome hatte und dann auch noch die Periode vier Tage überfällig war hatte ich schon das Gefühl dass ich wieder schwanger sei. Ich kaufte mir einen Test und machte den morgens bei meiner Freundin, nachdem ich meinen Kleinsten im Kiga abgeliefert hatte. Ich war aufgeregt und wollte nicht alleine sein wenn der Test mir das Ergebnis zeigt. 

Gemacht - getan. Der Test zeigte fast sofort mehr als nur deutlich an "schwanger", er schrie mich geradezu an. Und ich? Obwohl ich ja bereits damit gerechnet hatte war ich geschockt. Und hab erstmal geheult. Dann hab ich mich gefragt wie ich es am besten meinem Mann sage. Mein Mann war noch nie der Typ, der bei sowas auf Dramen und Überraschungen stand, also habe ich es ihm geradeheraus gesagt. Wir waren uns eigentlich immer einig gewesen dass ich im Fall der Fälle abtreiben lassen würde. Das sagte er auch sofort. Irgendwann später am Tag meinte er dann es sei meine Entscheidung. Aber meine Entscheidung war es ja nicht allein. Ich, die ich vorher so große Töne spuckte, hatte plötzlich Zweifel, ob diese Entscheidung so richtig sei. Denn wenn ich ehrlich war spürte ich schon eine gewisse Zeit wieder eine kleine Trauer, dass mein Kleinster eben schon 3 ist und kein Baby mehr ist. Um mich herum bekamen Freundinnen und Bekannte wieder Babys und ich freute mich für sie, keine Frage, aber der Wunsch nach noch einem Baby wurde doch auch wieder immer größer, auch wenn ich andererseits absolute Angst hatte ob ich das noch schaffen würde, schließlich ist keins meiner Kinder absolut problemlos.

Und genau aus diesem Grund hatten wir uns auch immer für eine Abtreibung entschieden im Fall der Fälle - nicht weil wir generell kein Kind mehr wollten, sondern weil wir unter unseren Umständen kein Kind mehr wollten. Unsere Umstände bedeutet vor allem aus gesundheitlichen Gründen, da ich ja bereits einen implantierten Defibrillator habe und falls mir was passieren würde, würde mein Mann letztendlich mit drei Kindern alleine dastehen. Das ist für niemanden leicht. Zudem war mein Mittlerer ja bereits ein Frühchen mit erheblichen Problemen, der ja auch jetzt noch einiges aufzuholen hat, sich aber gut einfügt und schon sehr sehr viel aufgeholt hat. Zwei meiner Kinder haben ebenfalls bereits leichte Herzprobleme, von mir vererbt leider, und zwei meiner Kinder haben auch eine Nasenfistel, eins wurde bereits daran operiert während einer sehr langen und sehr komplizierten und gefährlichen Operation. Kein Arzt konnte uns mit Sicherheit sagen dass ein weiteres Kind gesund sei, im Gegenteil. Das waren eben bei uns die ausschlaggebenden Punkte gegen ein weiteres Kind. 

Aber dann war ich beim Frauenarzt, zwei Tage nach dem Test. Und der stellte fest dass ich nicht nur ein Kind unter meinem Herzen trug, sondern dass ich sogar mit zweieiigen Zwillingen in der 6. SSW schwanger war! Ein Schock mehr, zwei Kinder gleichzeitig. Aber zu dem Schock kam unverhofft auch Freude auf. Freude auf weitere Babys! Mein Entschluss geriet noch mehr ins Wanken als eh schon, aber selbst mein Frauenarzt riet mir sogar zur Abtreibung unter den gegebenen Gesundheitsrisiken. Aber irgendwie wollte ich das nicht mehr, ich wollte meine Babys behalten!!! 

Eine Woche später war die nächste Kontrolle, weil eins der Zwillinge wohl ein Eckenhocker war. Bei dieser Kontrolle sagte er mir dass der Eckenhocker bereits tot sei. Als ich den Arzt verließ heulte ich erstmal wieder. 
Ich sollte zur Ausschabung des Eckenhockers ins Krankenhaus. Dort wurde meine Welt wieder auf den Kopf gestellt, denn dort wurde mir gesagt dass beide Kinder noch leben würden. Ich war verwirrt. Vorsichtshalber schickten sie mich aber nach Düsseldorf in eine Klinik, weil sie weitere Tests nicht machen konnten (oder wollten) weil ich eben den Defi habe. In Düsseldorf wurde mir dann gesagt, dass das Kh sich vertan hätte, dass der kleine Eckenhocker doch bereits verstorben sei und dass das noch lebende Kind aber bereits auch schon zwei Wochen zurück sei. Mittlerweile war ich in der 8. SSW, doch es sei wohl seit der 6. SSW nicht mehr gewachsen. Hoffnungen dass sich das ändern könnte wurden direkt zunichte gemacht. 
Sie empfahlen mir eine Ausschabung, doch die konnten sie auch nicht machen wg dem Defi. Mittlerweile war ich schon völlig verzweifelt, weil definitiv was getan werden musste, denn die Anzeichen besagten lt der Ärzte dass mich der kleine Eckenhocker bereits am vergiften war.   Ich sollte also nach Solingen. 

Dort wurde dann nach eingehenden Test am 7.9.2018 die Ausschabung gemacht. Ich habe vor der OP geweint und ich habe nach der OP geweint.

Dieses Datum werde ich in meinem Leben nicht vergessen. Denn an diesem Tag habe ich meine zwei Sternchen verloren.   Ich weiß nicht ob es zwei Jungen oder zwei Mädchen oder ein Junge und ein Mädchen geworden wären, ich hatte aber im Gefühl dass zumindest ein Mädchen dabei war, vor allem auch weil ich Symptome hatte, die ich in keiner Schwangerschaft mit den Jungs hatte und umgekehrt. Daher habe ich meinen Sternchen die Namen 

"Carmen Destiny" und "Paul Dominik" 

gegeben. 


Und egal, was vorher war, ich hätte euch so gerne bekommen. Nun hoffe ich dass eure Seelchen im Himmel an der Seite von Flecki und Maja sitzen und ihr auf uns aufpasst. Ich liebe euch. <3 Eure Mama. 






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